Zum einen ist die Länge einer Sekunde eine willkürlich festgelegte Zeitspanne, die sich zudem in der Geschichte verändert hat, bis man sich vor ein paar Jahrzehnten einigte. Stichwort Atomuhr.

Die Masseinheit Hertz basiert auf solchen Sekunden und ist somit ebenso willkürlich. Vor hundert Jahren war 100Hz nicht überall dasselbe, weil es abhängig davon war wie lange eine Sekunde ist.

Ebenso Quatsch ist, dass die Nazis die 440Hz Kammerton festlegten. Die Festlegung dieses Kammertons hatte praktische Gründe: viele Instrumente werden schon in einer bestimmten Stimmung gebaut (Orgeln, Blechinstrumente, Holzinstrumente etc.) und es gibt Instrumente die Stunden benötigen bis sie richtig gestimmt sind. Die weltweite Verwirrung um die verschiedenen Kammertöne machte es schwierig für die Hersteller dieser Instrumente und auch die grossen Orchester die in der Welt herum reisten. Der einzige Grund also, warum ein allgemeiner Kammerton festgelegt wurde, ist, um den musikalischen Betrieb zu erleichtern. Es ging wieder einmal ums Business.

Vivaldi wollte sein Orchester auf 449 Hz gestimmt haben, andere Komponisten bevorzugten ihren eigenen Kammerton und der war nicht 432 Hz sondern je nach Komponist unterschiedlich. Z. Bsp. Mozart 422 Hz oder Frederik Chopin 446 Hz, die Bach-Orgel in Leipzig ist 466 Hz etc. Besonders Tenore bevorzugen tiefere Stimmungen ihrer Orchester, weil es die Stimme weniger belastet.
Für die Musizierpraxis auf historischen Instrumenten wird häufig ein Kammerton von 415 Hz für barockes, 430 Hz für klassisches und 438 Hz für romantisches Instrumentarium verwendet. Selbst moderne Orchester (Bsp. Philharmoniker 445Hz) benutzen heute noch Kammertöne über 440 Hz. Der Kammerton ist ein Kompositions- bzw. Interpretationsmittel. Einen allgemein verwenden Kammerton von 432 Hz hat es nie gegeben.

Dann noch was zur Musik selber. Man kann Emotos Wasserexperimente mit Bach auf 440Hz machen und man erhält schöne Strukturen. Man kann aber auch Death-Metal bei 432Hz laufen lassen und man erhält zerstörte Strukturen. Die gleiche Wirkung hat dies auf den Menschen. Es kommt nicht darauf an in welchen Frequenzen ein Stück gespielt wird, sondern was und wie gespielt wird. Wir nehmen keine absoluten Frequenzen wahr, sondern immer die Abstände, die Intervalle zwischen den Tönen und Musik besteht aus einem komplexen Konglomerat aus Frequenzen und Obertönen, dem Timbre und vielen anderen Elementen, die Essenz, welche einfach aussen vor gelassen wird.

Frequenz ist ein zweidimensionales Mass. Eine Spiralbewegung, wie sie in der Natur oft vorkommt, wird damit ausgeschieden. Diese absonderliche Vereinfachung komplexer Phänomene ist nicht nur fahrlässig sondern zwingt die Menschen auch dazu in dieser zweidimensionalen Nomenklatura zu denken.

Und nun ratet einmal wer mit diesem 432Hz Quatsch Geld verdient.

Ihr findet hier meinen vertiefenden Podcast zu diesem Thema:
https://chnopfloch.ch/das-dritte-ohr-eine-reise-in-die-welt-des-hoerens/

Mfg Chnopfloch
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