Es scheint im esoterisch durchsetzten Zeitgeist zu liegen, dass man das Böse völlig ausblendet und jegliches Missverhalten anderer nur auf sich selber zu beziehen hat. Egal ob es sich um Kinder handelt, die missbraucht werden, die vor Hunger sterben oder schwere psychische Schäden davon tragen. Sie sind immer selber Schuld. Wenn jemand erschossen wird – er ist selber Schuld. Wenn es einem wirtschaftlich schlecht geht – man ist selber Schuld. Wer einen Impfschaden erleidet ist selber Schuld usw. Das sei eben Karma.

Menschen werden nicht für ihre Sünden bestraft, sondern durch die Sünde selbst.

Karma gilt im Westen allgemein als Aktiv- oder Passivposten einer Buchhaltung. Ist es aber nicht. Karma ist, kurz gesagt, die Möglichkeit einer Entscheidung zwischen verschiedenen Optionen zu haben. Und Aktionen haben Konsequenzen. Auch die Nicht-Entscheidung und die Nicht-Aktion.

Das hat aber nichts mit der menschenverachtenden Auffassung zu tun, die in weiten Gesellschaftskreisen kursiert, dass jeder an seinem Übel selber Schuld sei. Babies sind nicht selber Schuld, wenn sie an Unterernährung sterben. Und es ist auch nicht so, dass damit eine Rechnung aus einem vergangenen Leben beglichen wird. Es ist ein gefährlicher Virus. Ein Virus der Empathie, Verständnis, Mitgefühl und Menschlichkeit zerstört und die Frage ist doch, wer von einer solchen Denke wirklich profitiert.

Wer skrupellos durchs Leben gehen möchte, der ist sicherlich erfreut, dass Menschen so denken. Es erlaubt den Verbrechern und Manipulatoren dieser Welt genau so weiter zu machen wie bisher. Es erlaubt dem Mitgliedern gewisser Logen und Kulte das zu tun was sie tun, ohne dabei aufzufallen.

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Mfg Chnopfloch
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