In der Medizin ist ein Placebo eine Substanz ohne pharmakologische oder medizinische Wirkung. Diese Substanz wird in fester, halbfester oder flüssiger Form, also als Tablette, Salbe oder auch als Spritze genauso verabreicht wie andere Medikamente auch. Ein Placebo ist ein Scheinmedikament.
Der Placebo Effekt ist die Auswirkung, die eine solche unwirksame Substanz bei einen Patienten hat. Dieser Effekt basiert auf dem Glauben des Patienten, der überzeugt ist, dass er ein Medikament mit pharmazeutischer Wirkung verabreicht bekommt. Der Glaube an die Wirkung eines Medikaments genügt, um eine positive Veränderung zu bewirken. Placebo-Schmerzmittel zum Beispiel wirken so auf einen Patienten schmerzlindernd, ohne dass das Medikament einen Wirkstoff enthält.
Dieses Phänomen ist in der Medizin weitgehend bekannt und wird dort nur unzureichend als Funktionen im Frontallappen des Hirns beschrieben. Es gibt dazu verschiedene Ansichten und Theorien, wobei nur feststeht, dass es den Placebo-Effekt gibt. Messbar und reproduzierbar
Der Glaube und die Erwartung des Patienten setzen also Kräfte frei, die einen direkten Einfluss auf die Körperchemie haben. Es ist eine Manifestation, in der das Bewusstsein unbewusst die Materie des eigenen Körpers verändert. Der Geist als Herr über die Materie.
Man kennt den Effekt schon sehr lange, doch in der medizinischen Literatur selbst erst seit etwa 1800. Man weiß, dass der Glaube damit zu tun hat, aber man hat keine Ahnung, wie dies vom Bewusstsein und dem Körper biochemisch umgesetzt wird. Seit der Entdeckung des Effekts gab es viele Studien und so sind jegliche Behandlungen heute in einem gewissen Sinne auch von diesem Placebo Effekt abhängig. Je mehr der Patient an die Heilkräfte eines Medikaments glaubt, desto erfolgreicher ist auch die Verabreichung.
Doch auch das hat seine Grenzen. Es ist noch niemandem gelungen, einen abgetrennten Finger mithilfe seines Glaubens nachwachsen zu lassen, doch der Schmerz und die Komplikationen einer solchen Verletzung lassen sich mit Placebos massiv einschränken. Es scheint da eine physikalische Grenze zu geben, die eng mit der eigenen Wahrnehmung der Realität verbunden ist. In der heutigen Welt wachsen eben keine Finger nach. Jeder weiß das und etwas anderes zu glauben fällt in einem solchen Umfeld, wo jeder weiß, dass Finger nicht nachwachsen können, sehr schwer.
Den Placebo Effekt gibt es aber nicht nur in der Medizin, sondern unser ganzes Leben ist damit durchwoben. „Der Glaube versetzt Berge“ und „nach deinem Glauben geschehe dir“, sagte einst ein weiser Lehrer und meinte damit den Placebo Effekt – die Fähigkeit des Menschen durch das, was er glaubt, seine Welt zu verändern. Durch den Glauben an etwas können Dinge nicht nur im eigenen Körper manifestiert werden, sondern auch außerhalb. Das Placebo selbst ist nun kein Scheinmedikament, sondern eine Scheinrealität, ein Gedankengebäude, eine Überzeugung.
Wir werden in eine Realität geboren, die nach ihren eigenen Gesetzen funktioniert. Naturgesetze sind gegeben, niemand kann kraft seines Glaubens Wasser nach oben fließen lassen oder sich in die Lüfte erheben. Da sind Grenzen gesetzt. Wir wissen das. So stark, dass kaum jemand so festen Glaubens ist, um solche Dinge zu vollbringen, denn der leiseste Zweifel würde das verhindern. Selbst Jesus hätte, als er der Sage nach übers Wasser ging, nasse Füße bekommen wenn er gezweifelt hätte. Auch wenn es theoretisch möglich sein müsste, wir „wissen“, dass solche Dinge nicht möglich sind. Basta.
Religionen, Sekten und Ideologien geben vor, was Realität ist. Wir lernen von klein auf, was möglich und was unmöglich ist, und so wird wirkungsvoll verhindert, dass Menschen das Undenkbare glauben. Familie, Schule und Ausbildung erledigen den Rest und zementieren ein Pseudowissen, ein Glaubensgebilde, in dem eine geistige Interaktion mit der Welt nur beschränkt möglich ist. Das ist ein bewusst eingesetzter negativer Placebo Effekt, der vieles, was eigentlich möglich wäre, verhindert.
Autorität, Hierarchie, Machtstrukturen sind allesamt Auswirkungen von geistigen Placebos, und nur der Glaube daran verleiht ihnen Substanz. Wer versteht den Glauben der Menschen zu manipulieren, der manipuliert schlussendlich die physische Welt. Heilslehren, Medikamente, Religionen, Kulte und allerlei Weltanschauungsmodelle funktionieren beim einen, weil er daran glaubt, beim anderen überhaupt nicht, weil er daran zweifelt. Darum bemühen sich heute so viele Ideologen in ihrer Überzeugungsarbeit damit Zweifel auszuräumen.
Wir werden täglich mit physischen und psychischen Placebos gefüttert. Mit im Grunde wirkungs- und substanzlosen Dingen und Ideen mit der Absicht, dass unser kollektiver Glaube daran eine Wirkung erzeugt. Und diese Wirkung ist sichtbar. Die Placebos wirken. Besonders dort, wo es keinerlei Zweifel daran gibt.
Worte selbst sind im Grunde Placebos. Das Wort Krankheit funktioniert, weil wir alle daran glauben. Die Worte Macht oder Ohnmacht haben eine Wirkung durch den Glauben an dessen Existenz. Man kann diese Liste beliebig weiterführen und man wird feststellen, dass viele neuzeitliche Worte dazu gehören, die das Denken und damit die Welt selbst veränderten. Das gemeine daran ist, dass die meisten dieser neuen Worte die Tatsache, dass der Geist die Materie beeinflussen kann, verleugnen, da sie eine materialistische, pseudo-kausale Welt beschreiben.
Im heute zu beobachtenden stetigen Kampf um Aufmerksamkeit und damit auch um die Möglichkeit, jemanden dazu zu bringen, seine Überzeugung zu ändern, sei es auch nur in Bezug auf das bevorzugte Waschmittel, ist es doch das, was diese Welt ausmacht. Selbst so manche esoterische Gruppen haben das erkannt, und man weiß um die Kraft des Glaubens, und so ist das richtige Denken zu einem Geschäftsmodell verkommen. Die Kirche kennt die Praxis des negativen Placebo Effektes schon länger.
Das Durcheinander und der unmenschliche Zustand auf dieser Erde wird, das kann man getrost behaupten, durch die verschiedenen Überzeugungen und Weltbilder am Laufen gehalten. Und täglich kommen neue Überzeugungen, Glaubensgebilde dazu, jede behauptet von sich eine Lösung für ein Problem zu sein, aber trotzdem vergrößern sie nur das Chaos. Gesellschaft, Politik, Gesundheit – alle Bereiche sind davon betroffen. Es gab wohl kaum jemals eine Zeit, in der Glaubensrichtungen und Überzeugungen so schnell wechselten wie heute. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie sich all diese Überzeugungen widersprechen und in verschiedene Richtungen drängen und wie dadurch eine konstruktive Anwendung dieser magischen Kräfte verhindert wird, im Gegenteil sogar, man macht sich selbst und andere krank. Kein Gesunder überlebt eine Überzahl kranker Menschen lange ohne Auswirkungen. Voodoo ist davon nicht sehr weit entfernt.
Der Placebo Effekt ist der Grund, warum gute und böse Rituale funktionieren. Es ist ein Auslöser für Heilung, ebenso für Krankheit, für Erfolg oder Niederlage, für Überfluss oder Mangel. Er ist der Grund dafür, warum der menschliche Verstand als Schlachtfeld auserkoren wurde – mit Glaube und Überzeugung lässt sich der Mensch selbst und die ganze Welt manipulieren – berechenbar wie eine Kraft, die in eine Richtung drängt, wenn die Zeit für eine Idee gekommen ist. Eine kritische Masse, welche durch ihren Glauben die gewünschten Placebo Effekte verursacht.
Der Glaube versetzt Berge, sagt man, doch was geschieht, wenn jemand anders denselben Berg gar nicht versetzen möchte und genau das Gegenteil des Ersten glaubt?
Was geschieht, wenn alle etwas anderes glauben?
Widersprüchliche Kräfte, die sich aufheben, verstärken oder unkontrolliert in allerlei Richtungen drängen. Dann haben wir wohl eine Welt, wie wir sie heute wahrnehmen können. Eine Welt, in der Magie nicht möglich ist, weil niemand mehr an die Magie glaubt, sondern jeder, beeinflusst von Medienkampagnen und Schulbildung, einem selbstzerstörerischen Weltbild nachhängt.
Immer mehr erfahren wir, wie gelogen und betrogen wurde. Die Wissenschaft lügt, die Geschichte ist erfunden, Politik und Machtverhältnisse sind ein aufgesetztes Theater für das Volk und widerspiegeln nicht die Realität. Ideologien, esoterisches Gedankengut, Religionen – alles Glaubensgerüste, Placebos für die Menschen. So verwirrend ist das für viele Mitmenschen, dass sie sich nur noch an die Wahrnehmung von Materie um sich herum klammern. Vielleicht ist es einmal an der Zeit, darüber nachzudenken, was man selber glaubt, und wie man sich mit seinen eigenen und den Glaubenssätzen von anderen selbst an der Nase herum führt.
Der Placebo Effekt ist die Manifestation von Glauben in die Materie. Würde man etwas übermütig diesen Gedanken weiterspinnen, so könnte man leicht auf die Idee kommen, dass das ganze Universum auf Grund eines Placebos und mit Hilfe des Placebo Effektes erschaffen wurde. Die Frage dabei wäre: Was ist das erste Placebo und was hat es bewirkt?
Und noch wichtiger, würde das Universum aufhören zu existieren, wenn wir erkennen, dass dieses erste Placebo im Grunde nur ein Scheinmedikament war?
Mfg Chnopfloch
ella 19 hirntumor
„Das Konzept des Placebo-Effekts ist faszinierend und zeigt, wie stark unser Geist den Körper beeinflussen kann. Dies erinnert mich an eine bewegende Geschichte, die ich kürzlich gelesen habe: Ella, eine 19-jährige junge Frau, die mit einem Hirntumor diagnostiziert wurde, erhielt immense Unterstützung von ihrer Gemeinde. Es ist erstaunlich zu sehen, wie viel Kraft der Glaube und die Unterstützung der Mitmenschen geben können, besonders in schwierigen Zeiten. Man fragt sich, ob positive Gedanken und der Glaube an Heilung, ähnlich wie beim Placebo-Effekt, eine Rolle im Heilungsprozess spielen können. Wer mehr über Ellas inspirierende Geschichte erfahren möchte, kann hier weiterlesen: https://genralwissen.de/bostoner-gemeinde-unterstutzt-ella-19-nach-hirntumor-diagnose/
Christiane Haase
Vielen Dank für deine inspirierenden Beiträge! Ich höre oft Podcasts und auch manche Videobeiträge von dir beim Malen. Ein bisschen was davon steckt dann in meinen Werken. Ich fühle mich angeregt, mitgenommen und friedlich-hoffnungsvoll beim Hören 🙂
Peter
Mit der Kraftder Placebos ist es wie mit dem Streben nach der Macht zu seiner Verbreitung. Man kann vieles glauben – nur sollte man beim Aufwachen nicht den Boden unter den Füßen verlieren…
Dorthe
Mein Arzt riet mir Dr. Dispenzas Buch über Placebos zu lesen und durch Meditation an mir selbst zu arbeiten, um die Neigung zu ernsthaften Krankheiten zu überwinden. Sich so zu fühlen, als wäre der gesundete Körper bereits meiner… Glücklich. Die jahrzehntelange Prägung zur Anfälligkeit und Schwere des Lebens sitzt aber sehr tief. Wir sprechen anderen oft Fähigkeiten zu, die wir bei uns nicht zulassen. Andere scheinen zu Erfolg und Glück wie vom Schicksal vorherbestimmt. Es gehört viel Mut dazu, sein Eigenbild zu verändern. Gewohnheit ist einfach und kuschelig. Veränderung ist neu und anstrengend. Andere lassen es einen auch spüren, dass sie wollen, dass du deine Rolle weiter spielst. Will man Prägungen durchbrechen, ist das richtig anstrengend. Auf zu neuen Ufern!
Arthur
Absolut treffend formuliert, sehr schön in der Darstellung und definitiv einer der anständigsten Rückschlüsse, die ich bislang lesen konnte zu dieser Thematik. Ich habe sehr lange gebraucht um meinen eigenen Geist zu verändern, Glaubenssätze zu entdecken, zu verstehen und wieder aufzuheben, die mir nicht gut getan haben. Und was soll ich sagen…: Bin immernoch dabei, denn dies ist eine lebenslange Reise nach all den Dingen, die mir in meiner Jugend „eingetrichtert“ wurden… Es ist erscjreckend und doch schön zugleich, wenn jemand (ich z.B.) erkennt, dass meine Realität formbar ist. So habe ich es geschafft meinen eigenen Geist soweot umzuprogrammieren, dass mir sehr viel Gutes ins Leben kommt, ganz anders als früher, da hatte ich immer nur Probleme. Jetzt ist die Welt und das Leben mein Freund anstatt diese harte Prüfung mit der ich gestraft werde.Schwierigkeiten sind keine Strafe mehr, sondern die Möglichkeit dazu zu lernen und zu wachsen. Und siehe da, ich meistere plötzlich Dinge, die vor 10Jahren absolut undenkbar waren. 🙂
Und Chnopfel, ich mag deinen Kanal auf Telegram und stöbere sehr sehr gerne auf deiner Seite. Ich danke dir für so viele Denkanstösse mit denen ich mich beschäftigenkonnte bisher, ebenso wie für die tollen Ergebnisse die ich daraus ziehen konnte. Bleib du und beende bitte niemals deine Weoterentwicklung, denn die Richtung in die du gehst, ist eine Gute 😉
Stefan
Herrlich, ein Traum diese Aufarbeitung!!!
Auf dieser Frage sinniere ich tatsächlich auch schon seit ein paar Wochen.
Konkretes Beispiel: Weltbild.
Nein, ich möchte hier nicht das Fass flache Erde ja/nein aufmachen! Ich selbst habe hierzu (noch) keine klare eigene Meinung, außer das ich überzeugt bin, dass die uns dargebotene Version sicher nicht stimmt!
Aber genau hier wird es interessant bzw. kommt der Placebo-Effekt zur Wirkung. Seit nunmehr fast 100 Jahren (oder vielleicht sogar noch länger) wird uns massiv dieses Weltbild um die Ohren gehauen, so dass es keinen anderen Glauben geben kann. Was also, wenn dieser Placebo erst dieses Weltbild tatsächlich in unserer Realität verwirklicht und die herrschenden Kontrollöre Recht behalten und gar nicht mehr einer Lüge beschuldigt werden können?
Eine wahrhaft großartige philosophische Frage 😉
Ich danke dir lieber Chnopfloch!
Margit Hladik
Denn es geschehe nach ihrem Glauben
Danke für Ihre wundervollen Beiträge 🙏
Liebe Grüße aus München
Margit